Geschichte

Aus der Hochreiter Chronik von 1985 Band VI Teil 2

Der Katholische Burschenverein Kienberg hatte einen Präses:
Im Jahre 1903 hatte Kienberg als Pfarrer den H. H. Wilhelm Gnatz: Gegen Ende seiner Amtsperiode erleidet er an Wassersucht. Er war ein guter Pfarrer. Für Manche Leute aber zu streng und akurat. Wegen seinen Leiden erhielt er den H. H. Kooperator Ärtinger zugeteilt. Nach dem Dreikönigsfeste verstarb der Pfarrer und Ärtinger versorgte die Pfarrei bis zum Amtsantritt des Pfarrers Anton Häring (1903-1914). In der Zwischenzeit begann der Kooperator mit der Gründung des Katholischen Burschenvereins Kienberg. Die dann aber erst 1906 offiziell genehmigt wurde.
Katholische Burschenvereine gab es damals auch in anderen Orten. Diese bildeten das Gegenteil der „Marianischen Jungfrauenkongregation“. Kooperator Ärtinger war dann der Gewählte und auch oberhirtlich genehmigte Präses.

Die Burschen sollten die christlichen Tugenden pflegen und alle Monat wenigstens einmal die heiligen Sakramente empfangen. Das Wirtshaus und ein Tanzboden sollten sie möglichst meiden und recht gesittet sein. Das brachte aber Spott der anderen Burschen ein, denn die Geistlichen übertrieben ihre sicherlich gut gemeinten „Richtlinien“. Predigt dagegen half überhaupt nichts, im Gegenteil, man trieb es gegen die Mitglieder des Burschenvereins noch Ärger.
Der Verein schaffte sich sogar eine Fahne an und es wurde eine feierliche Fahnenweihe gehalten. Bei den Prozessionen wurde die Fahne natürlich mitgetragen und man war stolz auf diese schöne neue Fahne.
Später dann als die Burschen in den Krieg fort mußten schlief der Verein wegen zu wenig Mitgliedern ein.
Nach dem I.Weltkrieg wurden zwar Versuche getätigt den Verein wieder aufleben zu lassen, aber inzwischen waren so viele andere Vereine in Kienberg wieder zum Leben erwacht, dass einfach für den Burschenverein nichts mehr übrig blieb.

Die Wiedergründung:

Alles geschah an einem Sonntagnachmittag, am 8. Oktober 2006 beim Wirt z‘Keaberg, wo sich fünf Freunde wie des Öfteren trafen. Nach ein paar halbe Bier stoß dann auch unser Pfarrer Martin Klein mit dazu. Schon wurde das Thema Burschenverein angesprochen und blieb Gesprächsthema Nummer eins. Nach langem hin und her, dass man in Kienberg doch endlich einen Burschenverein brauche und die Leute mit Sicherheit alle dabei wären war es so weit – der Pfarrer hatte alle überzeugt.

Noch am selben Abend wurde beim Wirt der katholische Burschenverein mit folgender, kommissarischer Vorstandschaft gegründet:
1. Vorstand: Michael Maier
2. Vorstand: Jonas Biller
Schriftführer: Marc Guggenberger
1. Kassier: Michael Frohna
2. Kassier: Florian Lochner

Pfarrer Martin Klein setzte alles wunderbar auf und lies die anwesenden Stammtischler gleich als Gründungsmitglieder unterschreiben, so dass die Zahl der Gründungsmitglieder 18 beträgt! In den folgenden Wochen fiel für die kommissarische Vorstandschaft viel Arbeit an. Wir brauchten eine Satzung, dazu wurden wir freundlicherweise von den Pittenharter Burschen eingeladen und sehr gut beraten. Auch die Patenschaft der Pittenharter wurde noch am selben Tag in mündlicher Form bestätigt. Der Gemeinderat bzw. der Bürgermeister wurde besucht, der verbleib der alte Fahne geklärt, die offizielle Wiedergründungsfeier beim Wirt musste geplant werden, Landratsamt, Notar und und und. Als dann endlich alles geschafft war fand schließlich am 9. Dezember 2006 die Wiedergründungsversammlung im Saal beim Wirt statt. Den 67 Besuchern aus Kienberg und auch einigen Pittenharter wurde die neue Vereinssatzung vorgelesen und die Fahne gezeigt. 2 Fässer Bier wurden vom Wirt und vom Pfarrer spendiert und es fanden die Wahlen der ersten Vorstandschaft der neuen Vereinsgeschichte statt.

Diese bestand aus:
1. Vorstand: Michael Maier
2. Vorstand: Jonas Biller
Schriftführer: Marc Guggenberger
Kassier: Florian Lochner
2. Kassier: Peter Emmer
den Fähnrichen Manuel Erber und Daniel Wentenschuh
sowie fünf Beisitzern: Michael Frohna, Cornelius Thieß, Maximillian Bernauer, Peter Schmidhuber und Sebastian Fichtner.

Zeitungsartikel zur Wiedergründung aus dem Trostberger Tagblatt:

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